Vereinsgeschichte

Im Jahr 1983 fanden sich in Gustavsburg einige Dampfbahninteressierte mit dem Ziel, eine Gleisanlage für die Spuren 5 und 7 1/4 Zoll im Raum Mainz-Wiesbaden zu bauen, zusammen.

Ein Jahr später wurde zu diesem Zweck von mittlerweile 12 Mitgliedern der DBC Rhein-Main gegründet und ins Vereinsregister eingetragen. Damit begann die Suche nach einem geeigneten Gelände, verschiedene Standorte wurden ins Visier genommen, so z.B. die Maaraue gegenüber von Mainz, letztendlich stellte uns die Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg eine Fläche auf dem Sportgelände auf der Mainspitze in Gustavsburg, unweit der Mündung des Mains in den Rhein zur Verfügung. Unverzüglich wurde mit dem Gleisbau begonnen, das Schienematerial kam von Dr. v. Gumpert in Netphen-Deuz, die Schwellen wurden aus Eichenholz gefertigt. Auf diese Weise wurde der erste Schienenkreis gebaut, im Frühjahr 1985 der Kreis geschlossen, eine Weiche für ein Anheizgleis kam auch noch dazu und so konnte am Wochenende des 24. und 25. August 1985 die Anlage feierlich eröffnet werden. Unterstützt wurden wir an diesem Wochenende vom DBC-Taunus aus Oberursel mit einer pr.G8 und einer BR 23 sowie von Hans Deuschle aus Karlsruhe mit der Stainz und einem kompletten Zug. Einen Wagenzug haben uns damals auch die Rheingauer Eisenbahnfreunde aus Rüdesheim zur Verfügung gestellt, da wir noch nicht allzuviele eigene Wagen hatten. Ein Festzelt wurde auf dem noch freien Platz aufgestellt und so war das Eröffnungswochenende ein voller Erfolg. Die folgenden Bilder sind an diesem Wochenende entstanden. Da noch kein Bahnhofsgleis vorhanden war, verkehrten alle Züge nacheinander auf dem Hauptgleis.

Nach dem Eröffnungswochenende waren wir erstmal auf uns allein gestellt, vorhanden waren lediglich zwei kleine 5″ Lokomotiven, ein englischer C-Kuppler sowie eine B-gekuppelte Krauss Maschine. Die Züge wurden fast ein Jahr nur mit diesen zwei kleinen Dampfloks gefahren. Da die Leistungsfähigkeit der kleinen Maschinen begrenzt war, wurden die Züge immer mit Vorspann gefahren, bis dann im Sommer 1986 die 99 211 eines Vereinsmitglieds in Betrieb genommen werden konnte. Diese Maschine hat dann einige Jahre die Hauptlast des Betriebes getragen, hierbei etliche Kilometer abgespult und durch großen persönlichen Einsatz des Besitzers die Vereinskasse deutlich gefüllt.

In den nächsten Jahren entstand zuerst ein Ausweichgleis, später ausgebaut zu einem dreigleisigen Bahnhof. Leider hat sich die Ausführung der Gleisanlage mit Holzschwellen als nicht dauerhaft herausgestellt. Trotz Imprägnierung war das Holz nach wenigen Jahren verrottet und musste gegen Stahlschwellen ausgetauscht werden. An den sehr gut gedämpften Fahrkomfort der Holzschwellen reichen die Stahlgleise leider nicht heran. Die Lage der Anlage im Hochwasserflutgebiet des Rheins beschleunigte zusätzlich noch den Zerfall der Holzschwellen. Im März 1988 stand das Wasser ca. 1 Meter hoch auf unseren Gleisen!

Das Wasser wirkte aber keineswegs entmutigend, denn in den folgenden Jahren entstanden eine Drehscheibe mit Abstellgleisen, ein zweiter Schienenkreis im Innern, um den Publikumsverkehr von den Einzelfahrern zu trennen und eine Abstellgruppe für Wagen. Parallel dazu wurde ein Stellwerk gebaut, um die Einfahrweichen zum Bahnhof elektrisch zu stellen sowie die Ausfahrt über Signale zu regeln. Mit dem Zustrom vieler neuer Mitglieder kamen auch etliche neue Lokomotiven, was die Fahrzeugsituation deutlich entspannte. Höhepunkt war die Anschaffung einer Dampflok vom Typ Solingen aus dem Hause Deuschle im Jahr 1996. Im Gegensatz zu den Bildern von 1985 präsentiert sich das Vereinsgelände mittlerweile deutlich voller, der Bewuchs durch Bäume lockert die Anlage ebenfalls auf und bietet mittlerweile im Sommer angenehme schattige Plätze. Eine besondere Bereicherung der Fahrtage stellt die vor einigen Jahren auf Initiative eines Mitglieds entstandene und immer wieder erweiterte aufgeständerte Spur 1/ IIm Anlage dar. An den Fahrtagen herrscht hier ebenfalls reges Treiben, die meist gas- oder spiritusgefeuerten Lokomotiven sind für die Besucher eine besondere Augenweide.